papier: optik / Eigenschaften / laufrichtung
Papier lassen sich nach folgenden optischen, haptischen und technischen Kriterien unterscheiden:
*Zusammensetzung
*Oberflächenbeschaffenheit
*Gewicht, Volumen *Farbe, Helligkeit, Weißgrad
*Lichtechtkeit
*Opazität
*Laufrichtung
Daneben können aus das Format, die Verfügbarkeit, und der Preis eines Papiers ausschlagebend dafür sein, für welche Sorte man sich entscheidet.
Zusammensetzung und Haptische Eigenschaften
Papier bestehen in der Regel aus organischen Fasern, das heißt, aus Zellstoff oder zermahlenem Holz; in manchen Papiersorten sind auch Textilfasern verarbeitet. Für alle Papiere verwendet man eine Mischung aus verschiedenen Fasern, Leimen, Kunstharzen und Füllstoffen (Talkum oder Gips). Vom jeweiligen Mischungsverhältnis hängt es ab, welche Eigenschaften das Papier hat - ob es eine geschlossene, glatte Oberfläche bekommt, wie transparent es wird, wie weich, geschmeidig, saugfähig, beschreibbar oder scheuerfest.
Optische Eigenschaften von Papier
Farbe, Helligkeit, und Weißgrad: sind optische Merkmale von Papier. Weißes Papier kann eine bläuliche, gelbliche, rötliche oder grünliche Tönung haben. Die Helligkeit variiert in unterschiedlichen Intensitäten zwischen Weiß und Schwarz. Der Weißgrad gibt an, wie viel weißes Licht das Papier reflektiert.
Opazitat: ist die Undurchsichtigkeit des Papiers. Je höher die Opazität, desto weniger durchsichtig ist das Papier.
Lichtechtheit: informiert darüber, wie farbbeständig Papier bei längerer Beleuchtung insbesondere mit einem hohen Anteil an UV-Licht ist.
Papiergewicht: wird als Flächengewicht in Gramm pro Quadratmeter(g/m2) angegeben. Je nach Grammatik unterscheidet man zwischen Papier Karton oder Pappe.
Papiere: 7 bis 170 g/m2
Halbkartons: 170 bis 200 g/m2
Kartons: 200 bis 500 g/m2
Pappen: über 500 g/m2
Verarbeitungstechnische Kriterien
Laufrichtung: Bei der Papierherstellung wird der Zellstoff auf ein Endlossieb aufgebracht, das in einer bestimmten Richtung durch die Maschine läuft. Die Fasern richten sich dann parallel zur Produktiosrichtung -der Laufrichtung- aus.
Schmalbahn: Die Laufrichtung von Schmalbahn-Papieren verläuft parallel zur langen Seite. Das klassische DIN-A4-Papier is zum Beispiel Schmalbahn.
Breitbahn: Bei Breitbahn-Papieren liegen die Fasern des Papiers parallel zur kurzen Seite.
Bei der Verarbeitung von Papier muss man immer auf die Laufrichtung achten! Sonst kann es zu Schwierigkeiten beim Falzen, Leimen oder später beim Blättern kommen.
Papier lassen sich in Laufrichtung leichter biegen und Falzen, weil die Fasern dabei nicht brechen
*Alle Materialien, die man in einem Buch verwendet (Vorsatz und Überzugspapier, Pappen usw.) müssen in der richtigen Laufrichtung sein, also parallel zum Bund. Das betrifft auch eingeklebte Blätter oder aufgeklebte Bilder.
Auch wer Papier selber im Papierladen kauft, um binden zu lassen, muss auf die richtige Laufrichtung achten.
Methoden, um die Laufrichtung zu ermitteln
Biegeprobe: Wenn man das Papier mal in die eine, mal in die andere Richtung biegt, spürt man einen deutlichen Unterscheid: Biegt man es gegen die Laufrichtung, ist der Widerstand viel stärker als parallel zur Laufrichtung.
Einreißprobe: Reißt man das Papier ein, ergibt sich in Faserrichtung ein glatter Riss, während der Riss gegen die Faserrichtung ausfranst und nicht gerade verläuft.
Falzprobe: Beim Falzen eines Blatts in Längs- und Querrichtung entstehen ein glatter und ein eher unregelmäßiger Bruch - hier sind die Fasern gebrochen
Source: Vom Blatt zum Blättern: Falzen, Heften, Binden für Gestalter